Andrea Grimstad - Fachärztin für Allgemeinmedizin - Frankfurt am Main

Das geschickte Vorgehen gegenüber dem Unternehmen auf nicht-psychologischer Ebene ist selbstverständlich ebenfalls von hoher Bedeutung.

Es sollte die Erfahrung von Beratungsstellen und auch von spezialisierten Rechtsanwälten genutzt werden.

Alles "allein" durchstehen zu wollen, ist in der Regel falsch. Mobbing ist viel zu gefährlich und meist zum Zeitpunkt des Bewußtwerdens beim Betroffenen schon viel zu weit fortgeschritten, als daß die Aussichten, sich - ohne allzu hohe Verluste - allein davon zu befreien, sehr gut wären.

Zusätzlich ist es durch die zunehmende Einengung der Perspektive, die bei Mobbing typisch ist, dem Betroffenen oft nicht mehr möglich, seine Situation objektiv zu betrachten. Unterstützung "von außen", durch eine Person mit gewisser Distanz zum gesamten Geschehen, kann helfen, diese Objektivität wieder zu gewinnen.

Fast immer ist es meiner Ansicht nach sinnvoll, den Betroffenen krank zu schreiben, über mehrere Wochen. Dies sollte mit dem Hausarzt besprochen werden.